Was ist integrative Lerntherapie?
Die integrative Lerntherapie ist eine Therapieform, die zur Behandlung von Lernstörungen wie Legasthenie (Lese-Rechtschreibstörung), Dyskalkulie (Rechenstörung) sowie bei einer Hochbegabung eingesetzt wird.
Lernstörungen werden von den internationalen Klassifikationssystemen (ICD) als umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten definiert.Sie treten häufig in Kombination sowie in Verbindung mit weiteren Störungen auf, wie z. B. Aufmerksamkeitsstörungen (AD(H)S). Lernstörungen bestehen von früher Kindheit an, erkennbar werden sie zumeist erst mit Schulbeginn. Es sind andauernde Störungen, teilweise mit Krankheitswert. Sie erfordern eine fachkundige und individualisierte Diagnostik und Therapie, welche in einer integrativen Lerntherapie geleistet werden. Die integrative Lerntherapie fasst psychotherapeutische und fachdidaktische Komponenten zu lerntherapeutischen Interventionen zusammen. In ihr sind wissenschaftliche Erkenntnisse aus Pädagogik, Psychologie und Medizin, sowie aus der Linguistik, der Mathematik und den Fachdidaktiken Deutsch und Mathematik integriert. Die integrative Lerntherapie ermöglicht den Aufbau der Schlüsselkompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen. Darüber hinaus wird die seelische Gesundheit gestärkt und eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sichergestellt.
Die integrative Lerntherapie
Die Lerntherapie kann als Prozess von einer negativen zu einer positiven Lernstruktur betrachtet werden. Kinder mit Lernstörungen haben aufgrund der vielen Misserfolgserlebnisse das Vertrauen in sich verloren, Lesen, Schreiben bzw. Rechnen jemals zu erlernen. Ihr innerer Dialog ist geprägt von Selbstzweifeln, die ihren gesamten Lern- und Entwicklungsprozess beeinflussen. Bei Lernschwierigkeiten entsteht durch Leistungserwartung, Versagen, Misserfolg und Misserfolgserwartung eine Dynamik aus drei sich negativ verstärkenden Kreisläufen bzw. Dialogen. In der integrativen Lerntherapie wird der Ist-Stand bestimmt und die lerntherapeutischen Interventionen abgeleitet, begründet und dokumentiert. Ziel ist es, die Negativspirale zu unterbrechen und ein positives Wirkungsgefüge zu initiieren.
Lerntherapeut*innen verfügen über die Kompetenz, sicherzustellen, dass das Kind weder unter- noch überfordert ist. Sie lenken den Lernprozess so, dass das Kind die Schriftsprache und/oder das Rechnen für sich bedeutsam erlebt, zunehmend versteht und an Zutrauen gewinnt, diese zu erlernen.
Bei Fragen berät Sie Frau Bianca Gawarecki-Rasche gern näher in einem persönlichen Gespräch.